KI: Die Zukunft der Arbeitswelt

Schaut man in die IT-News der letzten Monate, so sieht man vor allem ein Thema: Künstliche Intelligenz. Allem Voran Chat GPT von Open AI. Aktuell scheint es so, als stünden wir hier gerade am Beginn einer Revolution.

Für viele Menschen ist das eine ambivalente Angelegenheit. Zum einen ist da die Begeisterung über die neuen Möglichkeiten. – Wir staunen über neue Meisterwerke von Rembrandt, hunderte Jahre nach seinem Ableben. Wir sehen bunte Landschaften und abstrakte Monster entstehen. Aufsätze, Hausarbeiten und Zeitungsartikel. Aber auch Apps, und sogar Spiele. All das, ohne dass ein Mensch wirklich Hand anlegt, außer ein paar Eingaben in einem Chatfenster.

Und dann kommen schnell die Sorgenfalten. Denn es kommt die Frage auf: Braucht man für all das in 10 Jahren überhaupt noch Menschen?

Und Ich denke die Antwort darauf ist ein klares Ja. Und das aus Zwei Gründen: Zum einen kann eine KI im wesentlichen nur aus den Mustern bereits bekannter Lösungen neue Lösungen erschaffen. Sobald man dieses Feld verlässt, gerät die KI schnell ins Straucheln, und die Ergebnisse werden zunehmend unbrauchbar. Schlimmer noch, die KI ist sich mangels echter Intelligenz ihres eigenen Irrtums nicht einmal bewusst, und führt den Fragesteller mitunter schnell in die Irre. Zum anderen gibt es abseits der reinen Generierung von Inhalten weitaus mehr Aspekte die in den Berufsfeldern relevant sind:

Ein Designer hat ein ästhetisches Verständnis. Er hat ein Gespür und Erfahrung, welches Design bei einer bestimmten Zielgruppe gut ankommt. Er kann innovativ sein, und neue Trends kreieren, oder frühzeitig adaptieren.

Ein Entwickler erfindet ständig neue Lösungen, abseits der ausgetretenen Pfade. Dabei muss er auch kreativ sein, muss „um die Ecke denken“, und muss komplexe Systeme auf eine Weise komponieren, dass sie nicht nur funktionieren, sondern auch möglichst fehlerfrei sind, und auch in Zukunft noch erweitert werden können.

Die eigentliche „Intelligenz“ des Menschen ist nicht das Führen eines Pinsels, oder das Aneinanderreihen von Befehlsfolgen. Nein, es ist das „entwickeln einer passenden Lösung“, und zwar mithilfe seiner Emotionen, seiner Erfahrung, und seiner Kreativität. – Menschliche „Intelligenz“ ist mehr als reine Muster-Erkennung und -Reproduktion.

Und doch werden die Berufsfelder in den nächsten Jahren großen Wandlungen unterworfen sein. Und man muss sich anpassen, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Tools wie Microsofts Copilot werden zu unerlässlichen Werkzeugen werden, und uns in Zukunft viele „lästige“ Programmieraufgaben abnehmen. Warum sich noch selbst um das Verknüpfen einer Modellklasse mit der Datenbank kümmern, wenn man das Copilot überlassen kann? – Stunden der Arbeit weichen wenigen Minuten. Doch muss man sich an diesen Workflow gewöhnen, und auch offen dafür sein.

Dadurch wird die Produktivität eines einzelnen Entwicklers mitunter enorm gesteigert. Und wo Pessimisten einen geringeren Personalbedarf sehen, sehen Optimisten völlig neue Möglichkeiten, wie man mit vorhandener Manpower nunmehr Lösungen erschaffen kann, die man früher nicht für möglich gehalten hätte.

Es gab bereits unzählige technische Revolutionen in den letzten Jahrhunderten. Angefangen beim Buchdruck, der maschinellen Textilherstellung mit der anschließenden Industrialisierung. Im vergangenen Jahrhundert hielt der Computer einzug. Und bei jeder dieser technologischen Revolutionen folgten zunächst pessimistische, ja mitunter dystopische Zukunftsvisionen. Die Angst vor dem unbekannten liegt vielleicht einfach in der Natur des Menschen.

Und Dennoch: Jede dieser Revolutionen endete mit mehr Jobs, größerem Wohlstand und besseren Arbeitsbedingungen für alle. Und mit der KI wird es gewiss nicht anders sein.

Wir sollten uns über die neuen Möglichkeiten freuen, und uns daran machen ihre Möglichkeiten und Grenzen zu erkunden. Und herausfinden, wie wir uns selbst mit diesem neuen und mächtigen Werkzeug verbessern können.